Tierfotografie – schnelle Tipps zum Nachmachen!

Herzlich willkommen bei unserem Workshop für die Tierfotografie. Ich bin Michael Kampmann und fotografiere seit über 15 Jahren. Führe Interviews und fotografiere für die Dillkreisjäger. 

Als  Förster, Jäger und Hundeführer  weiß ich, welch wunderbare Motive Tiere  darstellen. Die Tierfotografie erlaubt ernsthafte Charakterportraits, Tierfotos, die lustig sind, dokumentarische Bilder, actiongeladene Fotos – die Vielzahl an Tierarten macht die Tierfotografie faszinierend und ergiebig. Ich habe hier ein paar Tipps zusammengestellt, egal ob ihr professionelle Tierfotografie betreibt oder das Leben mit eurem jagdlichen Begleiter, eurem Haustier oder die Faszination der Jagd festhalten wollt.

Termin: 15. September 2024 ab 10:00 Uhr

Ablauf:

Wir treffen uns um 10:00 Uhr in den Schulungsräumen der Dillkreisjäger in der Scheldetalschule Niederscheld.

Einfahrt von der Nixstraße in den Schulhof (siehe Karte).

Von 10-12:00 erkläre ich die Grundeinstellungen der Kamera und alle relavanten Zusammenhänge.

Ab 12:00 Uhr  fahren danach gemeinsam in den Tierpark Donsbach und werden dort versuchen Tier zu fotografieren.

Um 14:30 Uhr fahren wir zurück in die Schule nach Niederscheld um unsere Ergebnisse vorzustellen und zu besprechen.        Gegen 17:00 Uhr sollte die Veranstaltung enden. 


Wer sich anmelden will, kann das per E-mail oder telefonisch machen. Bitte sagt mir, was für eine Kamera (Objektiv) Ihr mitbringen werdet. 

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf max. 8 Personen

Was Euch erwartet:

1. Diese Objektive für die Tierfotografie braucht ihr!

Selbstverständlich könnt ihr in der Tierfotografie jedes Objektiv verwenden, das ihr bereits besitzt. Beim Einsatz unterschiedlicher Brennweiten kommt es vor allem auf den Einsatzzweck an. Klar, Insekten rufen laut nach Makroaufnahmen. Wenn ihr kein Makroobjektiv habt, könnt ihr mit Nahlinsen oder Zwischenringen preisgünstig in die Welt der kleinen Dinge einsteigen. Beide dienen dazu, die Naheinstellgrenze des Objektivs zu verringern, ihr könnt also näher an die kleinen Tierchen herangehen und dann immer noch scharf stellen.

Weitwinkelobjektive für die Tierfotografie sind dann angesagt, wenn ihr Tiere in der Landschaft oder auch zu Hause darstellen wollt und viel Umgebung mit auf den Tierfotos eingefangen werden soll. Das funktioniert aber nur bei relativ großem Abstand zum Motiv, denn bei kurzen Brennweiten werden Dinge, die sich nah zur Kamera befinden, unproportional groß dargestellt. Wenn ihr also ein massiges Tier wie ein Pferd fotografiert und nah rangeht, bekommt ihr einen großen Kopf und einen kleinen Körper. Das kann bei manchen Tierfotos sehr lustig wirken, ihr kennt die riesigen Kuhschädel mit den großen Augen bestimmt von Ansichtskarten. Für anatomisch stimmigere Tierfotos verwendet ihr besser ein Teleobjektiv. Das hat den Vorteil, dass ihr sowohl gute Proportionen fotografieren als auch Distanz zum Tier halten könnt. Gerade bei großen Tieren ist ein bisschen Abstand mitunter für alle Beteiligten angenehmer.

Das sehr lange Teleobjektiv ist für Tierfotografie der Wildtiere zumeist die einzige Chance. Bei Safaris, aber auch schon im Zoo sind 600 mm ein guter Anfang. Mit Telekonvertern lässt sich die Brennweite noch mal erhöhen. Cropkameras ermöglichen mit ihrem Umrechnungsfaktor ab 1,5 Ausschnitte, die das Motiv deutlich hervorheben, große Sensoren hingegen erlauben großzügiges Beschneiden des Fotos.

Außer der Brennweite gibt es weitere Kriterien bei der Wahl der Objektive für die Tierfotografie: Je lichtstärker die Objektive sind, desto besser könnt ihr die Tiere freistellen. Und ihr könnt deutlich kürzere Belichtungszeiten einstellen: Tiere bewegen sich schnell und mitunter ruckartig, darauf solltet ihr vorbereitet sein. Ein schneller Autofokus ist daher in der Tierfotografie ein entscheidender Vorteil. Um die Bewegungen der Tiere mitverfolgen zu können, solltet ihr den Autofokus unbedingt auf kontinuierlich einstellen!

Das schnelle Bild mit dem Smartphon ergibt meist ein „Suchbild“

 

2. Der Bildaufbau entscheidet in der Natur- und Tierfotografie

Für professionelle Tierfotografie reicht es nicht, ein schönes, anmutiges und reizvolles Geschöpf vor die Linse zu bekommen: In der Natur- und Tierfotografie entscheiden Licht und Bildgestaltung über die Qualität der Bilder. Ein ganz simpler Tierfotografie-Tipp: Lasst die Tiere ins Bild hineinschauen, nicht aus dem Foto heraus. Wenn euer Motiv nach rechts blickt, positioniert es links im Bild. Blickt es nach links, bewegt ihr die Kamera so, dass das Tier sich in der rechten Bildhälfte befindet. Dadurch zieht ihr den Blick des Betrachters erst auf euer Hauptmotiv, und dann folgt man der Blickrichtung des Tieres. Sofern sich nichts Aufregendes auf der anderen Seite des Tiers befindet, kann man den Star des Bildes also Richtung Bildrand positionieren und dadurch Spannung erzeugen.

Die einfachste Regel zur Gestaltung – nicht nur in der Natur- und Tierfotografie – ist die Drittelregel. Dabei drittelt man die Tierfotos beim Blick durch den Sucher sowohl horizontal als auch vertikal und bekommt neun gleich große Bildteile. Bei den meisten Kameras lässt sich dieses Gitter einblenden und als Hilfsmittel nutzen. Die bildwichtigen Elemente packt man jetzt aber nicht in die Mitte dieser Kästchen, sondern entlang der Linien, idealerweise sogar auf die Schnittpunkte der Linien (beispielsweise das Auge).

Behaltet auch das Umfeld und den Hintergrund bei der Tierfotografie stets im Blick. Wenn ein Ast direkt aus dem Kopf eines Tieres zu wachsen scheint, ändert eure Position. Bei Tierfotos sollte der Hintergrund nicht in völliger Unschärfe verschwinden, sondern auch ein Stückchen Lebensraum des Tiers zeigen. Da fallen Störmotive wie solch ein Ast deutlich ins Auge. In jedem Genre, also auch in der Natur- und Tierfotografie, entscheidet das Licht. Nutzt die blaue und goldene Stunde unmittelbar vor und nach Sonnenauf- und untergang. Da habt ihr schönes, weiches Licht und lange Schatten. In den frühen Morgenstunden profitiert ihr bei Insekten auch noch davon, dass sie noch träge sind, vielleicht erwischt ihr sogar ein paar Tautropfen.

Für atemberaubende Bilder aus der Natur- und Tierfotografie müsst ihr nicht bis in die Arktis oder nach Afrika reisen. Recherchiert die Natur- und Wildparks in eurer Nähe. 

3. Tierfotografie-Tipps orientieren sich oft am Menschen

Hundebesitzer wissen, dass es sich manchmal um eigenwillige Wesen handelt, denen Unterwürfigkeit völlig fremd ist. Dennoch, sie lassen sich erzeihen und begegnen Menschen stets auf Augenhöhe, und so sollten sie auch fotografiert werden: mit der Kamera in der Höhe der Augen. Tierfotografie unterscheidet sich in diesem Punkt nicht von der Portraitfotografie: Ideal ist die Perspektive auf gleicher Höhe. Wenn man leicht von unten fotografiert, „überhöht“ man sein Motiv, aus einer erhöhten Position blickt man auf sein Motiv herab. Exakt diese Wirkung lösen die Tierfotos dann auch aus: Majestätische Wirkung in der Tierfotografie der Wildtiere ergibt sich mitunter schon dadurch, dass die Tiere viel größer sind als die Fotografinnen und Fotografen und die Blickrichtung von unten nach oben geht – sofern ihr nicht von einer erhöhten Warte aus arbeitet. Wenn man kleinere Tiere wie Katzen und Hunde hingegen aus menschlicher Perspektive fotografiert, bleiben die Tierfotos zumeist fade – wen interessiert schon der Rücken einer Katze oder der unterwürfige Blick eines Hundes, der nach oben sehen muss? Einer der wichtigsten Tierfotografie-Tipps lautet also: Fotografiert auf Augenhöhe.

Neben dem Bildaufbau und der Perspektive könnt ihr dann versuchen, möglichst viel Tiefe in eure Tierfotos zu bekommen. Das geschieht nicht, indem ihr euch weit vom Tier entfernt, sondern durch gut gesetztes Licht: Licht von vorne mit gleichmäßiger Ausleuchtung macht eure Tierfotos relativ flach. Mit seitlichem Licht hingegen könnt ihr gut modellieren und die Tiere sehr plastisch herausarbeiten

4. So macht die Tierfotografie dem Hund richtig Spaß!

Hunde sind in der Tierfotografie die Gattung, die richtig mitarbeitet. Sie genießen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und posieren wie Menschen, wenn man es geschickt anstellt. Denn auch wenn der Hund die Beachtung mag, muss man sich hinter der Kamera einiges ausdenken, damit der Vierbeiner bei der Sache bleibt und sich nicht attraktiveren Dingen zuwendet.

Welpen sind nicht nur unfassbar niedlich, sondern auch gut zu motivieren. Ein beliebtes Motiv bei Tierfotos ist der Hund, der seinen Kopf schräg legt. Das ist ein Zeichen, dass der Hund aufmerksam ist – und schnell herbeizuführen: Wenn man flüstert, ist der junge Hund sofort bei der Sache und schenkt einem den gewünschten konzentrierten Blick. Bei älteren Artgenossen müsst ihr vielleicht einen Schritt weitergehen und Geräusche machen, die den Hund in fotogene Posen locken. Im Handel gibt es eine Fülle von „Instrumenten“ und Spielzeugen, die nicht nur in der Tierfotografie dem Hund Vergnügen bieten. Vielleicht bittet ihr die Besitzer, auch die Lieblingsspielzeuge ihres Vierbeiners mitzubringen.

Ihr kriegt in der Tierfotografie den Hund immer mit Leckerchen. Mit Übung schafft ihr vielleicht auch die berühmten Fotos, auf denen Hunde gerade einen Happen mit dem Maul schnappen und dabei einen entsprechenden Gesichtsausdruck mit aufs Foto bringen. Achtet darauf, mit sehr kleinen Bissen zu arbeiten, wenn ihr in der Tierfotografie den Hund ein bisschen länger bei Laune halten wollt. Nicht, dass er sich nach wenigen Minuten satt zur Seite rollt. Steigert die Attraktivität der Leckerli langsam: Fangt mit Trockenfutter an und arbeitet euch langsam zu den richtigen Leckerbissen vor, wenn ihr merkt, dass der Hund an Interesse verliert.

Schnelle Tipps für die Tierfotografie

Wie Ihr seht, gibt es einiges zu beachten, wenn man selber Bilder machen will. Da verleitet es natürlich zum Smartphone zu greifen oder das Internet zu bemühen. Aber die Fotografie bietet noch viel mehr und vielleicht, wer weiß, bleibt es nicht nur beim Foto vom eigenen Hund?  Lasst es uns herausfinden und 

meldet Euch einfach an. michael.kampmann@dillkreisjaeger.com oder mobil unter 0170 4952096